Projekthintergrund

In Ecuador gibt es viele Initiativen von Basisgruppen, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen in der Familie oder der Gemeinde einsetzen. In der Regel fehlt es an Fördermöglichkeiten auf dieser Ebene, weil Geberorganisationen sich oft an große anerkannte Organisationen mit höheren Summen wenden und für kleine Gruppen an der Basis keine Unterstützungen anbieten. Der DED ist mit seinen Fachkräften bzw. mittelbar über lokale Partnerorganisationen in den armen Gemeinden präsent und bekommt häufig Anfragen und Anträge, die vom DED nicht (mehr) berücksichtigt werden können.

Zielsetzung

Viele SHI-Programme lassen passen von ihrem Ansatz sehr gut in Programme zur lokalen Wirtschaftsförderung oder zur Ergänzung von Entwicklungsstrategien vor Ort mit dem Schwerpunkt Partizipation der Zivilgesellschaft. Die EntwicklungshelferInnen des DED spielen bei diesen SHI-Programmen eine wichtige Funktion. Sie übernehmen die Koordinierung und Begleitung dieser Projekte, da sie in der Regel einen engen Kontakt mit der dörflichen Bevölkerung pflegen. SHI-Projekte kommen direkt der marginalisierten Bevölkerung zugute. Sie entsprechen dem Förderkonzept der Schmitz-Hille-Stiftung. Im vorliegenden SHI-Programm ist eine Beraterin des DED für die Steuerung des Fonds der Schmitz-Hille-Stiftung sowie für die komplette Abwicklung einschließlich der Finanzprüfung verantwortlich.

Mit dem Projekt werden Selbsthilfegruppen und Basisgruppen: z.B. Frauengruppen, Jugendgruppen, Gemeindegruppen, ethnische Gruppen, BäuerInnen, ProduzentInnen (Kunsthandwerk) und andere Initiativen, benachteiligte Bevölkerungsgruppen angesprochen. Mittelbar werden die Familien insgesamt begünstigt, da es häufig darum geht, das Familieneinkommen zu erhöhen. Wenn es Gruppen gelingt, sich über die Gemeindepolitik für die lokale Entwicklung erfolgreich einzusetzen, kann ein Projekt zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der gesamten Gemeinde beitragen

 

Oberstes Ziel des Projektes ist die Armutsreduzierung durch die Stärkung von Basisgruppen: Nachhaltiges Einkommen wird auf der Mikroebene von Basisgruppen und Kleinproduzenten generiert und gesichert. Die Gruppen werden gestärkt, um ihre Interessen zu artikulieren und an politischen Prozessen der lokalen Strategien teilzuhaben.

Projektverlauf

Das SHI-Programm umfasst diverse Maßnahmen zur Schulung und Stärkung der beteiligten Gruppen:

  • Förderung von einkommensschaffenden Maßnahmen
  • Maßnahmen zur Förderung der lokalen Wirtschaftsentwicklung u.a. in Zusammenarbeit mit Einheiten der Gemeindeverwaltung (Kleinproduzenten, Tourismusverbände, Kunsthandwerk)
  • Maßnahmen zur Verbesserung von Produktion bzw. Vermarktung
  • Maßnahmen im Bereich ländliche Entwicklung, nachhaltige Forstwirtschaft
  • Ressourcenschutz und Umweltschutz
  • Organisationsstärkung und – entwicklung
  • Stärkung von Fraueninitiativen und ethnischen Gruppen
  • Fortbildung in Themen der Bürgerbeteiligung, Demokratie
  • Verbesserung der Umweltbedingungen, Umwelterziehung
  • Nothilfe in besonderen Fällen

Die Förderung zur Gleichberechtigung von Frauen und Männer und die Einbeziehung marginalisierten ethnischer Gruppen in lokale, nachhaltige Entwicklungsstrategien steht bei den geplanten Projekten im Vordergrund.

Es wird mit Fortschritt des Projektes erwartet, dass die geförderten Gruppen und Beteiligten fähig werden, anhand ökonomischer und sozialer Aktivitäten, den Grad ihrer materiellen und sozialen Grundbedürfnisse nachhaltig zu verbessern, dass sie ferner ihre kreativen und produktiven Fähigkeiten entwickeln, Einkommen schaffende Ideen entwickeln und nachhaltig umsetzen, aktiv an der Planung und Durchführung von lokalen Entwicklungsstrategien teilnehmen, und dass sie langfristig Zugang zu staatlichen Finanzdienstleistern erhalten werden.

Der Projektansatz ist nicht ganz neu. In verschiedenen anderen Ländern konnten die Schmitz-Hille-Stiftung und die W. P. Schmitz-Stiftung gemeinsam in Kooperation mit dem DED ähnliche SHI Programme realisieren (z:B. SHI-Programm Nepal). Es ist anzunehmen, dass das vorliegende Projekt im Ergebnis ähnlich gute, breitenwirksame und nachhaltige Resultate zeigt.

In Zusammenarbeit mit dem DED Ecuador – Servicio Alemán de Cooperación Social-Técnica – Projektbeginn: Jan. 2007