Projekthintergrund
Die Situation der Gewalt an bolivianischen Schulen ist alarmierend. Der Lernprozess leidet, da ein friedliches Zusammenleben und Zusammenlernen fehlt, sowohl zwischen Lehrern und Schülern als auch unter den Jugendlichen. Die Gewalt setzt sich aber auch zu Hause in den Familien zwischen Kindern und Eltern und zwischen Vater und Mutter fort. Um die Qualität der Erziehung zu verbessern, ist es unumgänglich, Bedingungen zu schaffen, die es erlauben, Kompetenzen in einem Raum von Sicherheit und Vertrauen zu entwickeln.

Zielsetzung
Der diskriminierende Umgang unter Jugendlichen und die Gewalt in den Familien verhindern, dass familiäre oder schulische Erziehung zu einer integralen humanen Entwicklung im Land beitragen kann.  

Zielgruppe des Projektes sind jugendliche Schüler und Schülerinnen sowie Lehrer und Lehrerinnen, die unmittelbar vom Projekt angesprochen werden und profitieren sollen. Daneben gibt es weitere Gruppen, die als indirekte Zielgruppe einen Nutzen haben werden und zu denen u. a. auch die Eltern gehören. Mit der geplanten Veröffentlichung der Ergebnisse möchte man schließlich ein breiteres Publikum der bolivianischen Gesellschaft erreichen, um die öffentliche Meinung für die Wichtigkeit einer Friedenskultur zu sensibilisieren.

Zu den Zielsetzungen des Projektes gehört es, dass die Zielgruppe Schulmediation versteht und anwendet, um zu einem friedvolleren Zusammenleben in den Schulen und Gemeinden beizutragen. Übergreifend soll die Entwicklung von Vorschlägen für eine veränderte öffentliche Schulpolitik im Bereich der Friedenserziehung/Friedenskultur seitens CEBIAE gemeinsam mit anderen Akteuren der Erziehung und Bildung vorangetrieben werden, um langfristig zu einer grundlegenden Verringerung des Gewaltpotenzials in der bolivianischen Gesellschaft beizutragen.

Konkret wird das Projekt die Ausbildung von jugendlichen Schülern in Themen der Konfliktlösung und Mediation unterstützen und Lehrer zu Erziehern in Friedenskultur weiterbilden. Die verschiedenen staatlichen und nicht staatlichen Akteure/Instanzen sollen zusammengebracht werden, um Friedenserziehung in die Schulpolitik und Curricula-Entwicklung zu verankern.

Im Rahmen des Projektes werden zudem diverse Publikationen (Filme, Radiospots, Unterrichtsmaterial etc.) erstellt und für die Lehrer verfügbar gemacht. Außerdem wird die interne Weiterbildung des Personals von CEBIAE zu Promotoren in Friedenskultur/Friedenserziehung unterstützt.

Projektverlauf
CEBIAE möchte mit diesem Projekt langfristig eine Veränderung der bolivianischen Gesellschaft und des hier sehr hohen Gewaltpotenziales erreichen. Hierzu wendet man sich an Schüler, Lehrer und Eltern und versucht das Thema Friedenskultur zu einem festen Bestandteil der Lehrpläne in den Schulen zu machen.

Die Lehrer, aber auch die Schüler stehen diesem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber. Insbesondere die Lehrer sehen sich seit einem Verbot von körperlicher Züchtigung auch an bolivianischen Schulen vor einer neuen Herausforderung und sind dankbar für Fortbildungsangebote im Bereich alternativer Erziehungsmethoden.

urch die breite gesellschaftliche Einbindung vor Ort kann das Projekt zu einer Integration von Friedenskultur in die offizielle Schulpolitik Bolivien beitragen. Der Projektträger CEBIAE ist überzeugt, dass nur auf diese Weise langfristig eine Reduktion von Gewalt und Gewaltbereitschaft in der bolivianischen Gesellschaft erreicht werden kann.

Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem lokalen Träger Centro Boliviano de Investigación y Acción Educativas (CEBIAE) durchgeführt.

Projektstandort: El Alto
Projektvolumen: 17.000 EUR
Förderzeitraum: 2010-2011