Projekthintergrund
Das Programm zur Einrichtung von Trinkwasserver- sorgungssystemen wurde im Kanton Cayambe (nördliches Hochland) und in der Provinz Tungurahua (zentrales Hochland) durchgeführt. Die Zielgruppen des Projektes leben in kleinbäuerlichen andinen Gemeinden in 3.000 – 4.000 m Höhe. In den Gemeinden bestehen große Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Die Versorgungssysteme sind zum Teil überaltet oder schadhaft. In vielen Fällen ist die Trinkwasserversorgung völlig zusammen gebrochen. Die Bevölkerung ist daher gezwungen, das Trink- und Brauchwasser aus den lokalen offenen Bewässerungskanälen zu entnehmen, wobei der hohe Verschmutzungsgrad und die bakteriologische/parasitäre Belastung eine große Gefahr für die Gesundheit der Menschen darstellt.
Zielsetzung
Im Laufe der Jahre haben die Bewohner sich bemüht, die Reparaturen aus Eigenmitteln durch die Erhebung von Wasser-Nutzungsgebühren zu leisten. Allerdings sind die Kosten für Material und technische Gerätschaften im Zuge der tiefgreifenden Wirtschaftskrise in Ecuador derart in die Höhe geschossen, dass die Bewohner diese Kosten aus eigener Kraft schon lange nicht mehr aufbringen können. Das übergreifende Ziel des Trinkwasser-Programmes ist es, die Lebens- und Gesundheitssituation für die Bewohner in indigenen Hochlandgemeinden dauerhaft zu verbessern.
Für die Frauen in den beteiligten Gemeinden, die traditionell für die Wasserbeschaffung zuständig sind, bedeutet die Verfügbarkeit von Trinkwasser nicht zuletzt auch eine wesentliche Erleichterung ihrer Arbeitsbedingungen. Die weiten und beschwerlichen Wege zu den bisherigen Wasserentnahmestellen entfallen und die Wasserversorgung erfordert wesentlich weniger Zeitaufwand.
Projektverlauf
Zentrale Maßnahme des Projektes ist der Bau/Instandsetzung von 12 Trinkwasserver- sorgungssystemen in der zentralen und nördlichen Andenregion.
Die Arbeiten zur Einrichtung – und Instandsetzung der Versorgungsleitungen umfasst im wesentlichen folgende Arbeitschritte: Bau von Quellfassungen, Einrichtung von Druckminderungs- und Vorratsbehältern, Umzäunungen der Wasserbehälter, Ausschachten der Gräben und Verlegen der Leitungsrohre in den Haupt- und Verteilersträngen, Fertigstellung der Anschlüsse und die Zuschüttung der Gräben nach Erprobung der Leitungen. Die Rohrleitungen wurden unterirdisch verlegt, um späteren Schäden etwa durch den Einsatz von schwerem Ackergerät vorzubeugen. In einigen Gemeinden, insbesondere in der zentralen Andenregion mussten zudem zahlreiche Schluchtenübergänge eingerichtet werden.
Den zweiten zentralen Bereich in diesem Projekt bildeten umfassende Trainingsmaßnahmen zur Sicherstellung des dauerhaften Funktionieren der Systeme und einer adäquaten Wassernutzung durch die Zielgruppe. In beiden Projektregionen wurden die vorgesehenen Trainings- und Ausbildungsmaßnahmen in den Bereichen Wassernutzung, Bewässerungsmanagements, adäquater Umgang mit den Wasserressourcen, Instandhaltung und Verwaltung der Bewässerungssysteme über die gesamte Projektlaufzeit durchgeführt.
Für die dauerhafte Versorgung mit Trinkwasser ist weiterhin die Sicherung der Wassereinzugsgebiete von eminenter Bedeutung. Zum Schutz vor Erosion und Veränderung der Bodenbeschaffenheit wurden daher in den beiden Zonen intensive Wiederaufforstungsmaßnahmen in den Quellgebieten durchgeführt.
Im Zuge der Projektdurchführung haben die Familien einen hohen Arbeitseinsatz eingebracht. Sie haben die schweren Baumaterialien in den Höhenlagen transportiert, die Gräben für die Rohrleitungen ausgeschachtet und bei der Verlegung der Rohre und der abschließenden Verfüllung der Gräben mit geholfen. Dies gilt auch für die im Rahmen der Schutzmaßnahmen bei der Bepflanzung und Bewirtschaftung der Wassereinzugsgebiete von der Zielgruppe erbrachten Arbeitsleistungen. Das Erreichen der Projektziele ist somit zu einem erheblichen Anteil auch dem Einsatz und dem Engagement der Zielgruppe zu verdanken.
In Kooperation mit den beiden lokalen Nichtregierungsorganisationen (NRO) INSTITUTO de ECOLOGIA y DESARROLLO de las COMUNIDADES ANDINAS -IEDECA (nördliche Andenregion) und der NRO CENTRAL ECUATORIANA de SEVICIOS AGRICOLAS – CESA (zentrale Andenregion).