Projekthintergrund 
Standort des Projektes ist Ratanakiri, die nordöstlichste Provinz Kambodschas. Die Bevölkerung der Provinz Ratanakiri setzt sich aus verschiedenen ethnischen Gruppen zusammen. Als „Khmer Leu“ oder „Hill Tribes“ (engl.: Bergstämme) bezeichnet stellen sie die indigene Bevölkerung Ratanakiris dar. Sie leben in Dorfgemeinschaften von ca. 250 bis 400 Personen und betreiben Subsistenzlandwirtschaft sowie das „Jagen und Sammeln“ in den Wäldern der Provinz. Alle Stämme sprechen eigenständige, mündlich überlieferte Sprachen und in vielen Gemeinden beherrschen nur wenige Mitbewohner die Landessprache Khmer.   

Zielsetzung
Die direkte Zielgruppe des Küchengartenprojektes sind alle in den vier Tuberkulosebehandlungszentren stationär aufgenommenen Patienten und deren Angehörige und dadurch indirekt auch deren Gemeinden in die das erworbene Wissen weiter getragen wird. Etwa 600 Patienten werden jährlich für einen Zeitraum von zwei Monaten in den vier Behandlungszentren stationär behandelt.

Ziel des Projektes ist die Förderung der Gesundheitserhaltung durch verbesserte Ernährung und vielfältigeres Nahrungsangebot für die Patienten in den Behandlungszentren. Im Vordergrund der Maßnahmen steht die praktische Arbeit mit den Patienten sowie Training und Beratung der Patienten.

Im Rahmen des Projektes soll die Infrastruktur in den Behandlungszentren entsprechend angepasst und erweitert werden. Um eine adäquate Versorgung mit Frischprodukten auch über die Projektlaufzeit hinaus gewährleisten zu können, sollen in den Behandlungszentren Gemüsegärten angelegt werden, welche zum Einen eine Grundlage für die Ernährung der stationär aufgenommenen Patienten darstellen und zum Anderen auch die Möglichkeit bieten Patienten das Errichten von Trockenzeitgemüsegärten beizubringen, um deren Ernährung auch langfristig zu verbessern.

Projektverlauf
Da eine zweimonatige stationäre Aufnahme verbindlich ist, auch wenn der Allgemeinzustand der Patienten noch relativ gut ist, wird sich ein Grossteil der Patienten aktiv an der Gartenarbeit beteiligen können. Bei Bedarf soll auch externe Hilfe aus den umliegenden Dörfern zur kontinuierlichen Pflege der Küchengärten hinzugeholt werden.

Die Trainingskomponenten gehen über den Anbau ernährungsphysilogisch wichtiger Nahrungsmittel hinaus. So werden auch günstige Heilkräuter angebaut, welche die Tuberkulosetherapie unterstützen. Das Wissen um gesunde und ausgewogene Ernährung soll durch intensive Öffentlichkeitsarbeit, Schulung und Beratung vermittelt werden, um die Tuberkulose (sowie andere Krankheiten) präventiv zu bekämpfen. Hierzu wurden in den Behandlungszentren saubere Küchen eingerichtet, in welchen die Patienten selber unter Anleitung die Zubereitung von vitaminreichen Nahrungsmitteln erlernen, welche den Heilungsprozess unterstützen.

Ein weiteres mittelfristiges Ziel des Projektes ist, dass die Patienten später nach ihrer Entlassung das erlernte Wissen nutzbringend in ihre Dörfer mitnehmen und dort bei ihren Familien einsetzen können.

Ein Kooperationsprojekt mit der gemeinnützigen kambodschanischen Organisation ‚Vor Ort Cambopdia‘ in Ratanakiri