Projekthintergrund

Von Armut besonders schwer getroffen sind oftmals kinderreiche Familien in der Kommune Dorf Thuan Hung oder auch alte und kranke Menschen, die keiner Arbeit mehr nachgehen können. In der Kommune leben rund 2.760 Familien, rund 25% gelten als extrem arm. Die überwiegende Zahl der Bevölkerung wird von der ethnischen Minderheit der Khmer gebildet. Sie haben es unter der von den ethnischen Kinh (Vietnamesen) dominierten Bevölkerung besonders schwer, Arbeit und Einkommen zu finden. Die meisten Familien leben von der Landwirtschaft, Kleintierhaltung und vom informellen Handel.

Zielsetzung
Ziel des Projektes ist die dauerhafte Verbesserung der Lebens- und Gesundheitssituation der lokalen Bevölkerung in einem besonders armen Wohnviertel in der Kommune Dorf Thuan Hung.  

Im Rahmen des Projektes sollen insgesamt 40 besonders arme Familien finanzielle bzw. materielle Unterstützung bei der Errichtung neuer kleiner Wohnungen erhalten. Gefördert werden soll der Bau von 40 stabilen aber einfachen und kleinen Häusern für die ärmsten Familien der Thuan Hung Kommune. Konkret soll den ausgewählten Familien bei der Errichtung eines neuen Zuhauses (Charity-Homes) durch die Bereitstellung der erforderlichen Baumaterialien geholfen werden.

Die Arbeitsleistung zum Bau der Häuser wird durch die Familien selber erbracht und stellt eine nicht unerhebliche Eigenleistung dar. Durch die zu erbringende Arbeitsleistung identifizieren sich die begünstigten Familien mit ihren neuen Häusern und übernehmen die insgesamt geringen Unterhaltskosten. Aus den zur Verfügung gestellten Mitteln werden Baumaterialien (Zement, Sand, Kies, Kalk, Steine etc.) beschafft und den 40 Familien zur Verfügung gestellt.

Projektverlauf
Antragsteller ist die lokale Gemeinde, vertreten durch ihren Bürgermeister. Gemeinsam wurden Kriterien zur Auswahl der bedürftigsten Familien festgelegt. Ein Komitee entscheidet nach den Kriterien über die Auswahl der begünstigten Familien und über die Vergabe der Häuser. Sämtliche Entscheidungen werden transparent gemacht, umso den Bewohnern der Gemeinde eine Kontrolle zu ermöglichen und Begünstigungen sowie die Entstehung sozialer Spannungen zu vermeiden.  

Die hier ausgewählten Familien gehören zu den Ärmsten der Armen und sind nicht in der Lage, ihre sehr schlechten und provisorischen Wohnbedingungen aus eigener Kraft zu verbessern. Sie sind auf Hilfe von außen angewiesen, obwohl auch sie bereit sind, sich nach Kräften selbst zu engagieren.

Das Projekt leistet gezielte Hilfe und will den geförderten armen Familien Mut machen. Sie sind oftmals ohne Hoffnung, weil sie keine Möglichkeit sehen, trotz aller Anstrengungen, ihre Lage grundsätzlich zu verbessern.

Die Erfahrungen aus einem ähnlich angelegten kleineren Vorprojekt (insgesamt 25 Häuser) waren grundsätzlich positiv. Kleinere Korrekturen in Bezug auf die sanitäre Einrichtung (Toiletten- und Waschhaus) wurden zwischenzeitlich in die Planung aufgenommen. Insgesamt erscheint ein Betrag von 600 Euro für die erforderlichen Materialien je Haus als örtlich angemessen.

 Mit den Schwerpunkten der Armutsbekämpfung sowie der allgemeinen Verbesserung der Lebensbedingungen armer Bevölkerungsgruppen durch zeitlich abgegrenzte Infrastrukturmaßnahmen dieser Art fällt das Projekt in den Arbeitsbereich der Schmitz-Stiftungen.

In Zusammenarbeit mit dem lokalen Träger, dem Volkskomitee von Thuan Hung unter Betreuung durch GIZ Vietnam (ehem. DED Vietnam)

Projektstandort: Thuan Hung, District My Tu, Provinz Soc Trang
Projektvolumen: 24.800 EUR  
Förderzeitraum: 2009 – 2011