Projekthintergrund

ecuador02-150-Heilpflanzen-05Die direkte Zielgruppe des vorliegenden Projektes bilden rd. 1.550 überwiegend indigene Kleinbauern-Familien aus 80 Gemeinden in den Kantonen Colta, Riobamba, Guamote, Penipe, Guano und Alausi in der Provinz Chimborazo. Die Familien leben am Rande des Existenzminimums. Die nahezu einzige Einkommensquelle für die Familien bildet die Landwirtschaft, die auf den kleinen familieneigenen Parzellen betrieben wird. Die Familien besitzen im Durchschnitt einen Hektar Anbaufläche.

Hiervon sollen im Rahmen des Projektes in etwa ein Sechstel der Bodenflächen entsprechend rd. 1.500 – 1.600 m2 für den Anbau der Medizinal- und Gewürzpflanzen genützt werden. Zusätzlich werden auch die Gärten um die Häuser für den Anbau der Heilpflanzen zur Verfügung stehen.

Insgesamt werden 1.500 Familien an der Produktion von Heil- und Gewürzpflanzen beteiligt sein. 50 weitere Familien werden durch das Projekt begünstigt, da ein Mitglied der Familie (Frau oder Mann) einen festen Arbeitsplatz im Bereich der Nachernte finden wird. Bei einer durchschnittlichen Familiengröße von 5 bis 6 Personen ergibt sich eine Zielgruppe von insgesamt rd. 8.500 Frauen, Männern und Kindern, die durch das Projekt begünstigt werden. 

Zielsetzung
Übergreifendes Ziel des Projektes ist es, die Einkommens-, Lebens-, und Gesundheitssituation der kleinbäuerlichen Zielgruppen-Familien in den genannten Hochlandgemeinden der Provinz Chimborazo nachhaltig und dauerhaft zu verbessern.

Gleichzeitig sollen die traditionellen Kenntnisse zum Anbau und der Anwendung von Heilpflanzen wiederbelebt, bewahrt und umgesetzt werden.

Zusammenfassend verfolgt das Projekt folgende Ziele:

  • Diversifizierung der kleinbäuerlichen Parzellen, um neue Einkommensquellen zu schaffen
  • Erhalt/Verbesserung der Böden durch agrarökologische Produktionsmethoden
  • Aufbau eines zentral organisierten Nacherntesystems (Lagerung, Verarbeitung, Veredlung, Vermarktung)
  • Entwicklung und Herstellung von pflanzlichen Basismedikamenten aus andinen Kräutern
  • Sammlung, Bewahrung und Nutzung von traditionellem Kenntnissen über Heilpflanzen und traditioneller Medizin und Wiedereingliederung der traditionellen Medizin in das Gesundheitssystem
  • Adäquate, kostengünstige medizinische Versorgung
  • Trainings- und Ausbildungsmaßnahmen und technische Beratung 


Projektverlauf
Der Träger wird über die Gesamtlaufzeit des Projektes umfassende Aus- und Fortbildungsmaßen sowie eine intensive technische Beratung für die kleinbäuerlichen Produzenten durchführen. Diese Maßnahmen werden durch entsprechende Bildungs-Programme durch das Radio ergänzt. Hierdurch soll eine nachhaltige Veränderung der sozialen Bedingungen und der Bewusstseinshaltung der Zielgruppe erreicht werden.

Im Wesentlichen sind vier Hauptbereiche bei der Aus- und Fortbildung und Beratung vorgesehen:

  • Organischer Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen
  • Anbau und Qualitätssicherung (Installation eines internen Kontrollsystems zur Gewährleistung des angestrebten organischen Reinheitszertifikats)
  • Ernteverfahren und Qualitätssicherung
  • Erforschung und Auswertung von traditionellem Wissen und Kenntnissen
  • Teilnahme an lokalen, nationalen und internationalen Messen

Das Projekt wurde bereits in einer Pilotphase im Jahr 2004 begonnen und anschließend im Rahmen eines Kooperationsprojektes der W. P. Schmitz-Stiftung und dem BMZ (Bundesministerium für Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit) sowie mit finanzieller Unterstützung der Schmitz-Hille-Stiftung fortgeführt.

 In Zusammenarbeit mit der Fundacion Escuelas Radiofonicas Populares Del Ecuador – ERPE –

 


Kleine Fotogalerie mit Fotos aus dem Projekt (Klicken Sie auf die Fotos zum Vergrößern und Weiterblättern)