Projekthintergrund
philippinen_mutter_03Schätzungsweise über 400 Etablissements für Prostituierte existieren in Cebu mit schätzungsweise über 10.000 Prostituierten. Mehr als die Hälfte davon sind Minderjährige – eine erschreckend große Zahl. Fast immer werden die Mädchen unter falschen Versprechungen, sie bekämen seriöse Arbeit und guten Lohn, aus den verarmten Fischer- und Bauerndörfern der südlichen Inseln der Philippinen angeworben und dann zur Prostitution in Cebu City gezwungen. Es folgt meist jahrelanger sexueller Missbrauch, Ausbeutung sowie körperliche und tiefe seelische Verletzungen. Viele der Mädchen wurden schon im Minderjährigenalter schwanger und haben bereits wiederholt Abtreibungen hinter sich.

Zielsetzung
Ziel des Projektes ist es, diesen Frauen und jungen Müttern die Chancen zu geben, dem furchtbaren Schicksal zu entrinnen and einen Ausweg aus der Prostitution zu finden. Die Frauen und Mädchen sollen psychosozial betreut werden und sie sollen an einem geschützten Ort die Möglichkeit erhalten, ihre Babys and Kleinkinder behütet und gesund aufzuziehen.

Gefährdete Mädchen sollen die Möglichkeit haben, einen Drogenentzug vorzunehmen, einhergehend mit medizinischer Behandlung und psychosozialer Betreuung. Ferner sollen sie schulische Ausbildung (Nachhilfe) sowie leichte berufliche Qualifizierung durch Training und Schulungen erhalten.

Projektverlauf
In Kooperation mit der Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie wurde ein Rehabilitationszentrum in Cebu City geschaffen. Über 30 Mädchen haben hier inzwischen Aufnahme gefunden. Viele der minderjährigen Mädchen sind bereits selbst Mutter. Im neuen Zentrum können sie mit Unterstützung von Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen ihre Vergangenheit bewältigen.

Sie erhalten Unterstützung, um ihr Baby zu pflegen und zu versorgen. Schwangere Mädchen werden auf ihre Entbindung vorbereitet. Es gibt schulischen Unterricht im Hause, damit Defizite aufgeholt werden können und die Mädchen einen Bildungsstand erhalten, welcher es Ihnen ermöglicht, wieder in öffentliche Schulen integriert zu werden.

Das Gebäude ist gut geschützt und bewacht. Männer haben hier keinen Zutritt. In der ersten Zeit bleiben die Mädchen nur auf dem Gelände, um sich nicht der Gefahr auszusetzen, dass sie von Sexhändlern, ehemaligen Freiern, Vätern oder Männern aus der Verwandtschaft, welche sie sexuell missbraucht haben, wieder verschleppt werden. 

Später gehen die Mädchen gemeinsam in Gruppen zur Schule oder zum Einkaufen. Wichtiger Bestandteil der Förderung der Mädchen und jungen Mütter im Zentrum sind informelle Berufsbildungsmaßnahmen (wie z.B. Nähen, Friseuse, Landwirtschaft, Kleintierhaltung) sowie Training und Schulungen, aber auch Fort- und Weiterbildung und kreative Kurse in Tanzen, Musizieren und Theater.

In Kooperation mit der Karl Kübel-Stiftung für Kind und Familie, Bensheim; Philippinen – Cebu Liloan