Projekthintergrund
peru-lima-arme_familien-150-092Die direkte Zielgruppe des Projektes bilden 19.600 Bewohner aus sieben Elendsvierteln in dem Distrikt Carabayllo, die alle unterhalb der Armutsgrenze leben. Indirekt werden weitere rd. 10.500 Bewohner der umliegenden Armenviertel durch das Projekt begünstigt, die an den geplanten beruflichen Ausbildungskursen und Aktivitäten teilnehmen können. Das übergreifende Ziel des Projektes ist die integrale Verbesserung der Lebens-, Ernährungs-, und Gesundheitssituation sowie der Einkommensverhältnisse der Bewohner der sieben Armutsviertel.

Zielsetzung
Zu den wesentlichen Maßnahmen des Projektes gehören: 

Bau und Ausstattung von sechs Gemeinschaftsküchen (comedores): Als zentrale Initiativen zur Überwindung von Hunger und Unterernährung gehören die Gemeinschaftsküchen oder „Comedores“ zu den wichtigsten Selbsthilfe-Initiativen der Bevölkerung. Frauen einer Gemeinde schließen sich zusammen, um an einem geeigneten Ort das tägliche Mittagessen für die Gemeindemitglieder zu kochen. Das Gemeinschaftskochen ist wesentlich billiger, als wenn jeder für sich kochen würde, die Frauen können beim Kochen die Kinder beaufsichtigen und das Sozialgefüge untereinander wird gestärkt. Durch das Projekt soll der Bau und die Ausstattung von insgesamt sechs Gemeinschaftsküchen finanziert werden. Das mittelfristige Ziel ist, in den neuen Küchen tägliche Mahlzeiten für rd. 800 Bewohner anzubieten.

Bau des Ausbildungs- und Gemeindezentrums: Weiterhin soll ein zentral gelegenes Ausbildungs- bzw. Gemeindezentrum errichtet werden. Hier sollen für die arme Bevölkerung, insbesondere für die Jugendlichen, vielfältige Kurse im Bereich der non-formalen beruflichen Ausbildung durchgeführt werden . Die Jugendlichen erhalten durch die Ausbildung eine Chance, auf dem informellen Sektor Arbeit zu finden oder sich mit einer kleinen Unternehmung oder Servicebetrieb selbständig zu machen. Das Zentrum soll gleichzeitig als Gemeinde- und Sozialzentrum genutzt werden. Es soll dazu beitragen, das soziale Gefüge und den Gemeinschaftssinn in den Gemeinden zu stärken. 

Projektverlauf
Weitere Maßnahmen betreffen u. a. den Bau von insgesamt 21 Latrinen und Abwasserleitungen, um die hygienische und gesundheitliche Situation in den Gemeinden zu verbessern.

Projektverlauf: Sämtliche vorgesehenen Gemeinschaftsküchen konnten 2010 fertiggestellt und die grundlegenden Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen gelegt werden. Auch das geplante Ausbildungs- und Sozialzentrum wurde in 2010 fertiggestellt. Der Bau der Latrinen- und Abwasserversorgung konnte bis Mitte des Jahres 2010 ebenfalls abgeschlossen werden. Alle baulichen und technischen Maßnahmen verliefen ohne nennenswerte Probleme. Bei sämtlichen baulichen Arbeiten haben die Gemeindemitglieder einen hohen (ehrenamtlichen) Arbeitseinsatz geleistet. Sie haben Steine, Rohre, Ausstattungsgegenstände geschleppt und bei den Aushebungen der Gruben, und Konstruktionsarbeiten großen körperlichen Einsatz geleistet.

Die Frauen, die sich in den jeweiligen Gemeinschaftsküchen zusammen geschlossen haben, kochen nun für sich und ihre Familien die tägliche Mahlzeit. An andere Bewohner ihrer Gemeinden wird das Mittagessen (für einen Preis von rd. 50-80 Cent) verkauft und im Comedor oder zuhause verzehrt. Waisenkinder, ältere Menschen ohne Familie und Einkünften sowie gebrechliche Menschen erhalten das tägliche Mittagessen kostenlos. Der Träger unterstützt und berät die Frauen in ihrem Bemühen, eine starke und solidarische Gemeinschaft zu bilden, in der sich die Frauen über die Bereitung der Mahlzeiten hinaus gegenseitig helfen und stützen.

Die Ausbildungskurse sind ebenfalls angelaufen. Das Angebot bezieht sich z. B. auf die typischen Mädchen-/Frauenbereiche wie Frisieren, Maniküre, Make-up und Schmuckherstellung. Für die jungen Frauen, die zum Großteil nur eine rudimentäre Schulbildung haben, sind diese Ausbildungsbereiche voll zu bewältigen und die Grundkurse können von den meisten erfolgreich abgeschlossen werden. Für die männlichen Auszubildenden werden Kurse in Elektrotechnik, Maurern, Holzarbeiten, etc. angeboten. Ein Polizist, der in den Elendsvierteln Dienst tut, hat sich für das Projekt begeistert und gibt den Jugendlichen und anderen Gemeindemitgliedern Unterricht in Zivilrecht und veranstaltet Kurse in Sportarten zur Selbstverteidigung.

Auf Grundlage der Berichte im Zeitpunkt der Berichterstattung kann davon ausgegangen werden, dass sich das Projekt planmäßig weiterentwickeln wird.

Dieses Projekt wird mit finanzieller Unterstützung des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Zusammenarbeit mit der einheimischen Trägerorganisation ALMA CAPAC durchgeführt-

Projektvolumen: (Eigenanteil der Schmitz-Stiftungen : 120 Tsd. EUR)

Förderzeitraum: 2009 – Ende 2011

 


Kleine Fotogalerie mit Fotos aus dem Projekt (Klicken Sie auf die Fotos zum Vergrößern und Weiterblättern)