Projekthintergrund
Zielgruppe des Projekts sind ca. 550 arme und benachteiligte kleinbäuerliche Familien (insgesamt ca. 3.000 Personen) in der Nord-Zentral-Provinz und der Ost-Provinz Sri Lankas. Bei diesem Personenkreis handelt es sich z. T. um Flüchtlingsfamilien oder sogenannte Internally Displaced Persons (IDP), d. h. Menschen, die vor den Kriegsauseinandersetzungen zwischen der regulären Armee Sri Lankas und der LTTE geflohen sind oder von der Armee zwangsumgesiedelt wurden. In diesen Familien stellen häufig Frauen den Haushaltsvorstand und sind für die Einkommenserzielung verantwortlich. 80% der Bewohner dieser Region beziehen ihr Einkommen aus landwirtschaftlicher Produktion.

Zielsetzung
Oberste Zielsetzung des Projektes ist die nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation der kleinbäuerlichen Familien in den Regionen um die Provinzhauptstadt Anuradhapura und Trincomalee. Hierzu sollen die Einkommensmöglichkeiten aus der landwirtschaftlichen Produktion in erster Linie durch die Instandsetzung von 10 traditionellen Wasserspeichern, sogenannter Tanks, und der dazugehörigen Bewässerungssysteme sowie durch die Errichtung von 20 sogenannten Agro-Wells erweitert werden. Zusätzlich sollen 75 Familien in der Region, in deren Ansiedlung es keine Reste eines traditionellen Wasserspeichers gibt, je zwei Milchkühe erhalten, um durch Milchwirtschaft ihre Ernährungssituation zu verbessern und durch Vermarktung der Überschüsse ihre Familieneinkommen zu erhöhen.

Darüber hinaus sollen die Kenntnisse und Fertigkeiten der kleinbäuerlichen Familien der gesamten Zielgruppe im Bereich des Obst- und Gemüseanbaus verbessert werden. Durch die Schaffung der neuen Bewässerungsmöglichkeiten wird der Anbau von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten in der Trockenzeit möglich. Die Vermarktung der Überschüsse trägt ebenfalls zur Erhöhung der Familieneinkommen und somit zur Armutsminderung bei. Weitere Einkommensquellen sollen durch die Weiterverarbeitung bzw. Haltbarmachung landwirtschaftlicher Produkte sowie durch neue Produktionszweige z. B. Honiggewinnung, Trockenobst oder Sirupherstellung erschlossen werden.

Projektverlauf
Der Schwerpunkt der Maßnahmen zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion liegt in der Bereitstellung bzw. Instandsetzung zerstörter Bewässerungssysteme (Tanks und Kanäle), die den Kleinbauern ermöglichen, während der Trockenperiode eine zweite Reisernte einzubringen.

Im Verlaufe des Jahres 2009 wurden bereits nahezu 50% der Bewässerungssysteme fertiggestellt, so dass während der Regenzeit Wasser in den Tanks gesammelt werden konnte. Sechs der sog. Agrowells konnten fertiggestellt werden. Das gespeicherte Wasser wird für den Anbau verschiedener Obst- und Gemüsesorten genutzt und hat bereits zu deutlichen Ertragssteigerungen geführt hat. An 52 Frauen konnten bereits Milchkühe ausgegeben werden. Die Milch trägt zur Verbesserung der Ernährungssituation in den Familien bei. Überschüssige Produktion wird über die bestehenden funktionierenden Vermarktungskanäle verkauft und hilft, die verfügbaren Einkommen zu steigern.

Durch die finanziellen Mittel aus dem Starthilfefonds konnten die Selbsthilfeinitiativen der Nutzer und Betreiber der Bewässerungssysteme bei der Erschließung neuer Einkommensquellen gefördert werden. Dies hat sich bis jetzt vielversprechend entwickelt.

Die erwarteten Einkommenszuwächse wirken sich positiv auf die Lebensverhältnisse der Dorfbewohner aus. Zusätzliche Maßnahmen zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens zwischen tamilischen, moslemischen und singhalesischen Bevölkerungsgruppen fördern darüber hinaus das gegenseitige Verständnis und tragen zum langfristigen friedlichen Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen bei.

In Kooperation mit dem einheimischen Träger ABHIMANA Community Development Centre – Beginn: Nov. 2008